Münster - Liebe geht durch den Magen. Das haben sich auch die Leute gedacht, die den neuesten Trend beim Flirt erfunden haben: „Blind-Date-Cooking“. Es geht um Verabredungen mit Unbekannten zum Kochen. Ähnlich wie in mancher Fernsehshow werden Gruppen zusammengewürfelt, die sich dann besser kennenlernen, wenn das Salz ausrutscht oder das Soufflé plötzlich zusammenfällt. Knistern soll es dann nicht nur in der Pfanne, sondern vor allem zwischen den Köchen.
Das Prinzip der Erfinder aus Münster ist einfach: Erst füllen die Liebeshungrigen einen Fragebogen im Internet aus und dann suchen die Organisatoren nach einem passenden Kochpartner. Jeweils sechs Flirter kaufen zusammen ein, kochen und essen gemeinsam und unternehmen im Anschluss noch etwas. „Die Teilnehmer können sich ungezwungen kennenlernen“, sagt die Organisatorin Sonja Schrapp zum Konzept. Sechs Paare haben sich auf diesem Wege schon gefunden, erzählt sie.
Kochen ist ein Mode-Thema. „Koch-Formate sind ja auch im Fernsehen sehr beliebt“, sagt Schrapp. Und viele Menschen seien im Umgang mit Essen heute bewusster, als das noch vor einigen Jahren üblich war. „Essen hat einen anderen Stellenwert bekommen.“
Und so verbindet man Liebe und Kochen: Jeder Termin steht unter einem Motto. Ende Februar soll es beispielsweise darum gehen, Knollen und Wurzeln mit Luxus zu verbinden. „Wir fahren dann rum und besuchen die einzelnen Gruppen“, sagt Schrapp. Die Gerichte werden begutachtet und fotografiert. Später bekommen die Sieger Preise. Jedes Mal nehmen bis zu zwölf Gruppen teil. So können die Flirt-Köche möglichst viele Menschen beschnuppern.
Schon beim Einkaufen lernen sich die Teilnehmer näher kennen. „Beim Kochen und Essen wird dann natürlich quer über den Tisch gesprochen“, sagt Schrapp. Es nehmen Leute im Alter von 20 bis 65 Jahren teil. Und auch immer mehr Paare würden sich anmelden. „Bei uns kann man nicht nur die große Liebe finden, sondern auch Freundschaften knüpfen.“
Entscheidend für das Gelingen eines Abends sei oft das Motto. „Das muss schon ein echtes Highlight sein“, sagt Schrapp. Und so werden Partys organisiert, nächtliche Zooführungen angeboten oder extravagante Friseurbesuche nach dem Essen geplant.